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Am vergangenen Samstagmorgen bildete sich eine Schlange vor dem Eingang der Harald-Nommensen-Halle in Bredstedt. Doch daran gestört hat sich niemand. Endlich konnte das Finale der Kinderolympiade wieder wie gewohnt und zu Jahresbeginn stattfinden.

Nach dem wegen der Pandemie im letzten Jahr mehrmals verschobenen 10. Jubiläum des Finales der Kinderolympiade stand in diesem Jahr die Zahl 11 über der Veranstaltung:

  • 11 Jahre Kinderolympiade in Nordfriesland,
  • die Anmeldung der Vereine im letzten Jahr war bis zum 11.11. möglich
  • und das Finale fand am 11. Februar statt.

Konstellationen, die wohl eher praktisch und zufällig zustande gekommen sind. Nicht zufällig standen hingegen die rund 240 Kinder (abzgl. spontaner Krankmeldungen) im Finale der Kinderolympiade in Bredstedt.

Sie hatte sich in den Vereinen von Wiedingharde bis Mildstedt, vom Amrum bis Haselund in den Vorläufen der letzten Wochen durchgesetzt. 19 Vereine und die Carl-Ludwig-Jessen-Schule in Niebüll haben diese bei sich dezentral durchgeführt. Insgesamt durchliefen rund 1.000 Kinder die Vorläufe. 240 von ihnen haben sich für das besagte Finale in Bredstedt qualifiziert, weil sie zu den Schnellsten ihres Geschlechtes und Jahrganges gehörten.

WAS IST DIE KINDEROLYMPIADE?

Hier geht es zur Ausschreibung der Olympiade. Hier zum Bericht des letztjährigen Finales.

Das Motto: Kein Kind ohne Sport

Grußworte Matthias HansenMatthias Hansen richtet Grußworte an die Anwesenden in der Sporthalle Bredstedt

Matthias Hansen, aktueller KSV-Vorsitzender und ehemaliger Sportjugendvorsitzender, betonte in seinen Grußworten die Wichtigkeit der Olympiade und der flächendeckenden Motivation zur Bewegung vieler Kinder und Jugendlicher. „Kein Kind ohne Sport“ war der Vorsatz, nach dem die Kinderolympiade damals entwickelt wurde. Auch heute, elf Jahre nach der ersten Durchführung, sei dieses Thema so relevant wie damals. Matthias Hansen verwies dabei auch auf die Umfrage unter Kindern und Jugendllichen während der pandemiebedingten Pausierung vieler Sportangebote in den letzten Jahren, in derer 9/10 Kinder angegeben haben, den Sport mit Freunden am meisten zu vermissen.

Neuer (und barrierearmer) Parcours

Parcours Aufbau

Umso schöner also, dass Vorläufe und Finale in diesem Jahr wieder im gewünschten Rhythmus stattfinden konnten. Dabei gab es auch ein paar Änderungen am Parcours, welche den teilnehmenden Vereinen schon früh übermittelt wurden: Der Parcours wurde um einen Sprung am Anfang, eine Strecke des Rückwärtslaufens und eine Wurfdisziplin ergänzt. Kinder mit Handicap starten gemeinsam mit allen anderen Kindern und, je nach Bedarf, mit persönlicher Unterstützung.

Neu ist auch, dass nun im Sinne der Gemeinschaft alle Kinder im Finale ein T-Shirt bekommen. Auch wegen der Tshirt-Ausgabe gab es am Eingang eine kleine Schlange. Die Ausstattung wird durch die freundliche Unterstützung der VR Bank Westküste und VR Bank Nord ermöglicht.

Auch der Rolli-Parcours wurde in diesem Jahr noch einmal überarbeitet und verfügt nun über eine „schiefe Ebene“ und ebenfalls eine Wurfstation. Die Anschaffung des Parcours wurde ebenso durch die VR Bank Westküste unterstützt und steht seit zwei Jahren bereit. Neu ist seit diesem Vorlauf, dass auch nicht inklusive Sportgruppen Kinder für den Rolli-Parcours nominieren können. So ist dank der kostenlosen Dauerleihgabe durch das Sanitätshaus Krämer von drei Kinder- und Jugendrollstühlen die Möglichkeit gegeben, dass die Vereine den kompletten Parcours bei sich einsetzen und so einmal einen sportlichen Perspektivwechsel ermöglichen können. Für das Finale haben sich in diesem Jahr zwei Rollifahrerinnen und vier Mädchen qualifiziert, die freiwillig am Rolliparcours teilgenommen haben.

Neues Logo enthüllt

Präsentation des neuen Logos

Dass die Kinderolympiade für alle Kinder zugänglich ist, zeigt ab dem nächsten Jahr auch das neue Logo der Olympiade, welches am Samstag bereits durch die Sportjugend enthüllt und präsentiert wurde. Das neue Logo entstammt neben den vielen Neuerungen einer gemeinsamen AG der Sportjugend und des KSVs, die sich seit der Vorbereitung zu dem diesjährigen Durchlauf mit der Planung und Durchführung der Olympiade beschäftigt.

Am Samstag nun war in der Halle in Bredstedt eine abermals gute Stimmung. Während die Schlange am Eingang kürzer und kürzer wurde, freute sich die Sportjugend darüber, dass das Finale wieder in voller Besetzung stattfinden kann. Drinnen wurde sich schon warmgemacht und erste Testdurchläufe absolviert, ehe das Finale für die Jungs um 9.30 Uhr eröffnet wurde.

Collage Jungen

Spannend war es bis zum Schluss: In einem Jahrgang war die schnellste gemessene Zeit zweier Jungs bis auf die zweite Nachkommastelle identisch. Daher entschied sich die Sportjugend zu einem finalen Stechen um Platz 2. Eine Premiere: Aus der aktuellen Sportjugend kann sich niemand daran erinnern, dass so etwas schon einmal notwendig war. Auch nach elf Jahren passieren also immer noch neue Dinge und auch die Anspannung vor dem großen Finale konnte man förmlich spüren. Einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmern stieg die Aufregung auch zu Kopf. Kein Wunder: Wie häufig präsentiert man sich schon vor einer vollbesetzten Tribüne mit Eltern und Angehörigen?

Doch mit etwas Motivation und gutem Zureden konnte sich jede und jeder für den Lauf aufraffen. Denn um Leistung geht es bei der Kinderolympiade nur am Rande: Viel mehr geht es um die gemeinsame Bewegung, Begegnung, eine tolle Veranstaltung und ganz viel Spaß. Daher landet seit letztem Jahr auch jedes Kind auf Platz 4, welches nicht zu den drei schnellsten gehört. Zwar können die Kinder, die sich untereinander vergleichen wollen, noch immer mit der Zeit direkt vergleichen, aber es führt nicht mehr dazu, dass Kinder mit grundsätzlichem Spaß an der Bewegung auf einem zweistelligen Rang landen und auf diese Weise demotiviert werden.

Collage Mädchen

Bei den Mädchen musste es nicht zu einem Stechen kommen. Dafür wurde hier der Rolliparcours intensiv genutzt: Alle Teilnehmenden am Rolliparocurs waren in diesem Jahr weiblich. Eine Teilnehmerin hatte sich in den Tagen vor dem Finale unmittelbar am Fuß verletzt und konnte statt den Parcours abzulaufen nun trotzdem teilnehmen: eben im Rollstuhl.

Die drei schnellsten Kinder aus den drei Jahrgängen haben eine Medaille, eine Urkunde und ein Armband erhalten, alle anderen bekommen eine Urkunde und ein Armband.

Nun geht es in die Reflexion der Olympiade. Was kann sich im nächsten Jahr noch verbessern, wie sind die Veränderungen am Parcours angekommen und wie kann die Olympiade noch inklusiver werden?

Nach den Sommerferien wird dann die konkrete Planung aufgenommen, sodass im bevorstehenden Herbst wieder voll durchgestartet werden kann. Wer jetzt schon üben möchte, kann sich hier die Aufbauanleitung herunterladen und sich jederzeit in der Geschäftsstelle melden, um den Rolliparcours inkl. der Rollstühle einmal auszuleihen…

Collage Rolliparcours

Und das sind die Gewinnerinnen und Gewinner:

Mädchen 2012/2013

  1. Juna Davids (Wiedingharde)
  2. Cläre Schultz (Föhr)
  3. Michelle Ribsam (Wiedingharde)

Jungen 2012/2013

  1. Levin Lou Sievers (Bredstedt)
  2. Neelis Schmidt (Goldebek)
  3. Niklas Thomsen (Haselund)

Mädchen 2014/2015

  1. Hannah Diekhof (Goldebek)
  2. Marike Hinrichs (Enge-Sande)
  3. Lara Kreutel (Husum)

Jungen 2014/2015

  1. Jack Wolff (Ohrstedt)
  2. Tjorben Knudsen (Föhr)
  3. Max Johannsen (Amrum)

Mädchen 2016/2017

  1. Lillith Sibbersen (Husum)
  2. Metje Lisann Prill (Süderlügum)
  3. Sophie Schaer (Arlewatt)

Jungen 2016/2017

  1. Enno Frederik Thomsen (Breklum)
  2. Jannes Schult (Amrum)
  3. Broder Hansen (Föhr)

Rolli Parcours

  1. Elin Frauen (Breklum)
  2. Karla Hansen
  3. Emilie Hansen

Collage der Gruppenfotos aller Gewinner

Collage aller Gewinnerinnen

Pressespiegel: